Wer wie ich auch in der kalten Jahreszeit Salat genießen möchte, kann im September Wintersalat anbauen. In unserem Hausgarten hat das die letzten zwei Jahre prima geklappt. Außerdem macht es Spaß – und es ist gesund – Wintergerichte mit selbstgezogenen Salaten aufzupeppen. Welche Wintersalate ich gerne anbaue und mit welchen Sorten ich gute Erfahrungen gemacht habe, lest ihr hier.
Im Frühling 2021 stehen in unserem Garten kleinere Umbaumaßnahmen an. Unser Hochbeet ist in die Jahre gekommen, das Material vom Anfang ist nach mehr als acht Jahren wahrscheinlich vollständig verrottet. Da der Standort im Lauf der Zeit – ja, Bäume werden größer – nicht mehr ideal ist, lohnt es sich nicht, es neu zu befüllen. Dafür ergänzen zukünftig zwei weitere niedrige Hochbeete das vom Frühjahr 2020.
Wintersalat anbauen – was und insbesondere wohin?
Der Umbau stellt mich jetzt vor ein paar logistische Herausforderungen: Im Hochbeet habe ich bereits Zuckerhut gepflanzt. Den kann ich auch noch nach dem ersten Frost ernten. Solange bleibt das Hochbeet in Betrieb. Erst im Frühling 2021 kommen alle Beete an ihren endgültigen Platz. Gefüllt werden sie dann mit frischem Kompost und einem Teil Erde aus dem Hochbeet.
Aber Wintersalat anbauen muss sein. Deshalb habe ich ein neues Kastenbeet mit Gartenerde und Biokompost vom Kompostwerk vorbereitet. Säen möchte ich Asia-Salat, Feldsalat, Winterpostelein und Spinat. Dazwischen pflanze ich noch zwei Sorten Knoblauch, die im Beet überwintern. Mit dem Zuckerhut aus dem Hochbeet habe ich so eine leckere Auswahl an frischem Grün den ganzen Winter.
Asia-Salate
Mizuna, Mustard Red Giant, Komatsuna Green Boy und Misome sind die Asia-Salat-Sorten, die ich die vergangenen Jahre angebaut habe und zwar unkompliziert mit Saatbändern. Das hat sehr gut geklappt, bis in den März hinein konnte ich mit den Blättern Salaten eine würzige Note verleihen. Dieses Jahr habe ich anderes Saatgut mit vier verschiedenen Sorten: Mizuna, Red Giant, Moutarde Rouge Metis und Green in Snow. Die letzten beiden Sorten kenne ich noch nicht – mal sehen wie die gedeihen und schmecken. Asia-Salate sind frosthart bis 10 Grad unter null. Auch auf einem überdachten Balkon, im Frühbeet oder einem ungeheizten Gewächshaus ist der Anbau ganz einfach möglich.
Hier findet ihr eine ausführliche Anleitung zum Asia-Salate säen und ernten.
Feldsalat
Feldsalat oder auch Rapunzel ist der klassische Herbst- und Wintersalat. Bei mir kommen die Sorten Elan und Vit ins Beet. Beide Sorten sind schnellwachsend, sehr frosthart und robust gegen falschen Mehltau. Durch die heißen und trockenen Spätsommer hatte Feldsalat bei mir die letzten zwei Jahre gewisse Anlaufschwierigkeiten. Bewässern vor der Aussaat oder ein schattenspendendes Vlies sollen helfen. Ich säe dieses Jahr einfach etwas später. Mal sehen, ob es dann besser klappt.
Auch zu Feldsalat säen und ernten gibt es eine ausführliche Anleitung für euch.
Spinat lässt sich auch als Wintersalat anbauen
Spinat zählt ja eher zu den Gemüsen. Bei mir kommen die gesunden, leckeren Blätter im Herbst und Winter auch gerne als Salat auf den Tisch. Insbesondere glattblättrige Sorten wie Butterflay, Thorin oder Winterriesen sind mild und roh prima geeignet als zarter Spinatsalat. Zudem sind sie besonders geeignet für den Herbst- und Überwinterungsanbau.
Spinat ist rechst anspruchslos was seinen Standort betrifft. Selbst im Halbschatten gedeiht er gut. Allerdings bevorzugt er feuchten, lockeren und fruchtbaren Boden. Hitze mag er nicht so gerne. Ist es den Samen zu heiß, keimen sie nicht richtig. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Selbst bei Temperaturen um 5 Grad keimen sie noch. Auch Minusgrade machen den Blättern wenig aus. Bei länger anhaltendem Frost könnt ihr die Pflänzchen im Freiland mit einem Vlies schützen.
Spinat säen und ernten
Spinat säe ich direkt ins Beet. Legt die Samen drei Zentimeter tief und mit einem Abstand von drei Zentimetern in die Erde. Zwischen den Reihen benötigt ihr rund 25 Zentimeter Platz. Wenn ihr Spinat als Wintersalat anbauen und ernten wollt, genügt der Abstand zwischen den einzelnen Pflänzchen. Pflückt ihr eher große Blätter, müsst ihr die Sämlinge eventuell auf fünf bis zehn Zentimeter vereinzeln.
Spinat könnt ihr auch ganz abschneiden, am besten drei Zentimeter über der Erde. Mit Glück treibt er im Winter noch mal aus. Nicht geerntete Blätter sind auch ein toller Gründünger. Nach etwa zehn Wochen ist Spinat erntereif. Junge Blätter für Salat könnt ihr schon früher ernten. Sobald sie fingerlang sind, könnt ihr die äußeren Blätter von den Pflanzen ernten.
Winter-Postelein
Der äußerst winterharte Salat – auch Winter-Portulak oder Kubaspinat genannt – ist unkompliziert im Anbau. Er mag Sonne, Halbschatten ist auch okay. Er hat es gerne feucht, aber Staunässe lässt ihn faulen. Wie die anderen Wintersalate keimt er bei zu hohen Temperaturen schlecht. Die optimal Keimtemperatur liegt bei unter 12 Grad. Werden die Nächte im September kälter, könnt ihr mit dem Säen von Winter-Portulak starten.
Postelein lässt sich in Reihen oder breitwürfig – gleichmäßig auf einer Fläche – säen. Sät am besten dünn und deckt die Samen mit einem Zentimeter Erde ab. Um gleichmäßig zu säen, kann es helfen die Samen mit etwas Sand zu mischen. Haltet die keimende Saat immer feucht. Zwischen den Pflänzchen braucht es später rund 15 Zentimeter Platz. Nach rund acht Wochen könnt ihr die ersten herzförmigen Blättchen ernten. Sie schmecken roh oder gedünstet wie Spinat. Lasst von der Pflanze immer ein paar Blättchen stehen, sie kann bis zu sechsmal nachwachsen.
Ende März beginnt die Pflanze zu blühen. Möchtet ihr die Samenbildung unterbinden, knipst ihr die Blüten ab. Wollt ihr Samen fürs nächste Jahr ernten, schneidet ihr die Pflanze – wenn die ersten Samen schwarz werden – komplett ab. Hängt die ganze Pflanze dann an einem trockenen Ort auf und lasst die Samen nachreifen. Achtung: Lasst ihr die blühenden Pflänzchen im Beet stehen, sämen sie sich stark aus. Das erleichtert das Wintersalat anbauen ungemein, ist aber vielleicht nicht unbedingt erwünscht!
Lagerfähigen Wintersalat anbauen: Zuckerhut
Zuckerhut gehört zu den Wintersalaten, die meine Großeltern schon angebaut haben. Eingepackt in Zeitungspapier lagen die Salatköpfe mitsamt ihren Wurzeln den ganzen Winter im kühlen Keller. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den leicht bitteren Salat schon als Kind gerne mochte. Jetzt zählt er aber zu meinen liebsten Wintersalaten, auch weil er sich gut lagern lässt.
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Meine Zuckerhut-Setzlinge habe ich bereits im Juli ins Hochbeet gepflanzt. Doch auch im Spätsommer lässt sich Zuckerhut, auch Zichorien-Salat, noch aussäen oder pflanzen. Der Wintersalat bildet große, lockere Köpfe, die an Romana-Salat erinnern. Sein Geschmack ist ähnlich bitter wie bei Endivien.
Zuckerhut mag einen sonnigen, höchstens halbschattigen Standort. Ihr könnt den Salat an Ort und Stelle aussäen und später vereinzeln. Die Samen sind Lichtkeimer, also nur etwa ein Zentimeter tief säen. Platzbedarf: Rund 30 mal 30 Zentimeter. Robustere Pflänzchen bekommt ihr durch eine Vorkultur in kleinen Töpfen. In gut sortierten Gärtnereien gibt es auch Setzlinge. Nach zehn bis zwölf Wochen könnt ihr den Salat ernten; je länger er im Beet bleibt, desto milder wird sein Geschmack. Zichorien mögen es gleichmäßig feucht und halten Frost bis 7 Grad Celsius locker aus. Um den Salat mit Nährstoffen zu versorgen, die Erde mit etwas Kompost anreichern.
Kann ich meinen Zuckerhutsalat der jetzt noch auf meinem Beet steht,noch essen.
Er war im Winter sehr klein und ist jetzt noch einiges nachwachsen.
Liebe Karin,
wenn der Salat noch gut aussieht, insbesondere innen, dann würde ich ihn probieren.
Ich habe noch eine kleine Portion Feldsalat vom Herbst im Beet, den lass ich mir auch noch schmecken.
Und der Wintersalat Baquieu wächst noch schön vor sich hin. Da war ich im Herbst einfach zu spät dran…
Liebe Grüße Tina