Die ersten Wochen im Mai und Juni waren sehr heiß und ziemlich trocken. Biologisch angebaute Pflanzen können solche Trockenperioden zwar besser überstehen als konventionelle, trotzdem müssen die frisch angesäten und gepflanzten Pflänzchen ausreichend gegossen werden.
Im Birkenhof-Saisongarten steht uns Gärtnern dafür ein großer Wassertrog zur Verfügung. Auch Gießkannen gibt es vor Ort. Doch wie oft ist denn nun genug und wann gieße ich die Setzlinge und frisch gesäten Gemüsepflanzen am besten? Morgens oder doch besser abends?
Die meisten Pflanzen mögen das abendliche Gießen. Das Wasser verdunstet nicht sofort sondern kann über Nacht versickern und es kommt nicht zu Verbrennungen. Allerdings mögen das auch die Schnecken besonders gerne. Mir ist das morgendliche Gartengießen lieber. Wenn meine Familie das Haus verlassen hat, radle ich in den Nachbarort und beginne meinen Arbeitstag im Garten.
Gemüsegarten gießen: Wie oft muss sein?
Wenn es sehr heiß ist und nicht regnet, versuche ich mindestens alle drei Tage zum Gießen in den Garten zu fahren. Manche der frisch gepflanzten Gemüse wie Fenchel oder Radieschen mögen eine gleichmäßige Wasserversorgung. Auch Gemüsepflanzen mit großen Blättern wie Zucchini und Gurken haben viel Durst.
Doch die Pflanzen werden auch schnell verwöhnt. Bekommen sie zu oft Wasser, bilden sie ihre Wurzeln nicht bis in tiefere Erdschichten aus. Doch gerade diese Bereiche trocknen viel seltener aus als die oberen. Um das Gemüse anzuregen, sich das Wasser aus der Tiefe zu holen und ein dichtes Wurzelgeflecht auszubilden, ist es also sinnvoll seltener, dafür aber reichlicher zu gießen.
Mit der Kratzprobe den Wasserbedarf ermitteln
Für mich bedeutet das konkret: Meine Zucchini- und Gurkenpflanzen bekommen etwa alle drei Tage rund 10 Liter Wasser pro Quadratmeter. Den anderen Pflanzen wie den Salatköpfen, Erbsen, Bohnen, rote Beete und Möhren gönne ich pro Beet und Woche etwa 20 Liter Wasser. Die Kartoffeln und Zwiebeln müssen nur bei sehr starker Trockenenheit gegossen werden
Ob ich die Pflanzen gießen muss, zeigt mir auch die Kratzprobe. Dafür kratze ich mit der Hacke ein paar Zentimeter der oberen Erdschicht weg. Ist der Boden darunter dunkel und feucht, bekommt das Beet kein Wasser. Ist die Erde hingegen hell, gieße ich.